Über das schönste Hobby berichten

Eigentlich sollte ein Artikel zu unserem Chor in der LVZ erscheinen. Aus diesem Grund hatte ich unsere Pressechefin (Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland) gefragt, ob sie mich dabei unterstützen könne, schließlich hatte sie vorher bei der LVZ gearbeitet. Für ihre Argumentation hatte ich ihr ein paar Eckdaten zum Chor geliefert. Aus dem LVZ-Artikel wurde leider nichts, aber sie bat mich stattdessen, einen Artikel für unsere Hauszeitung, den „Mittelpunkt“, zu schreiben. Dort berichten Kolleg:innen regelmäßig über ihre Hobbys. Über meins habe ich so geschrieben:
Mittelpunkt Artikel Thomas Röder
(Quelle: Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland)
Der „Mittelpunkt“ erscheint vierteljährlich für unsere ca. 3600 Beschäftigten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Über einen bundesweiten Austausch gelangen einige Exemplare auch zu allen fünfzehn anderen Rentenversicherungsträgern.
Ich bin gespannt, was sich daraus so ergibt…

Text: Thomas Röder

Kleines C(H)ORONA-Tagebuch

Trotz CORONA, mit CORONA – CHOR während CORONA

Wie hält man einen Chor am Leben, der sich bei wöchentlichen Proben begegnet, den das gemeinsame Singen und die Freude an den Songs unseres Repertoires zusammenschweißt…wenn es das alles gar nicht mehr gibt?

Wie vielen anderen Chören und auch Orchestern erging es auch uns: Die ersten Wochen bis Monate durften wir uns gar nicht sehen. Unsere Chorleiterin Karin Grabein nutzte findig Videos und nahm für uns wöchentlich Probenmaterial auf: authentisch, ungeschnitten, für jede Stimmlage ein Video.

„Großartig!“ jubelten die einen, die sich auf die Anleitung im Video konzentrieren konnten und keine Angst vor der „eigenen Stimme“, die plötzlich so laut ist, hatten.

„Das kann ich nicht“ berichteten die anderen, die nicht über die technische Ausstattung verfügen, um einer digitalen Chorprobe akustisch und visuell etwas abzugewinnen. Und dann waren da noch die, denen es nicht möglich war, sich die Ruhe, die Zeit oder den Raum zu nehmen, weil plötzlich alle Familienmitglieder zu Hause sind!

Wir als Vorstand waren während der Chorprobenpause aktiver als je zuvor. In zweiwöchigem Rhythmus trafen wir uns virtuell, überlegten, planten und spielten Szenarien der Probenwiederaufnahmen durch. Und hielten am Ziel einer gemeinsame Chorfahrt – verschoben vom März – auf den September fest.

Vom Singen im Freien und der Suche nach einem Winterquartier

Endlich wieder proben! Als sich kurz vor den Sommerferien die Infektionszahlen zu beruhigen schienen und Proben unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich wurden, trafen wir uns: in kleinen Gruppen und unter freiem Himmel. Weil alle nach der langen Pause nach dem gemeinsamen Singen dürsteten, wollten wir es so vielen wie möglich einrichten: mit zwei Durchgängen, jeweils für eine Stunden hintereinander.

Aber die Akustik im Freien und die kurze Dauer der Probe hinterließen einen schalen Beigeschmack in der Sängerkehle und ließen den Wunsch nach mehr aufkommen. So viele wie wir gedacht hätten, besuchten nicht die Proben, sodass wir bald dazu übergingen, die Proben mit maximal 16 Teilnehmern auf zwei Stunden Länge „wie früher“ durchzuführen. Bis auf zwei Wochen Pause in den Sommerferien klappte das auch super.

Und dann kam die Erdrotation zum Tragen: die Sommerabende wurden kühler und kürzer und bereits ab August konnten wir nur noch mit Stirnlampe draußen singen. Die Rückkehr in Innenräume blieb also unausweichlich. Aber wo finden wir einen Raum, der uns alle als Chor gemeinsam Platz bei gefordetem Abstand bietet? Unser bisheriger Probenraum, die Winterkirche der Heilandskirche, lässt laut Hygienekonzept nur 15 Leute beim Singen zu. Der Kirchenraum der Heilandskirche bietet Platz für alle gemeinsam. Aber die Akustik im unbestuhlten Kirchenschiff und auch die Aussicht auf eiskalte Temperaturen in der im Winter ungeheizten Kirche machten uns keinen Mut.

Alle schwärmten aus, ließen ihre Gedanken schweifen und aktivierten ihre gesamten Bekanntenkreise um ein Winterquartier für unseren Chor aufzutreiben. Aber Schulen lassen uns nicht in ihre Aula, Turnhallen werden nur an Sportvereine vergeben und andere Räume bleiben finanziell unerschwinglich für unseren Verein, der sich nur aus Mitgliedsbeiträgen und ab und zu einem Auftrittshonorar finanziert.

Eine Chorfahrt, die ist trotzdem lustig

Was lieben wir eigentlich so am Chorleben? Das konnten wir deutlich fest stellen, als uns monatelang das gemeinsame Singen, das Beisammensein und die mitsingenden Menschen um einen herum, die einfach die Freude an den Songs unseres Repertoires zusammenbringen, fehlten. Umso schöner war es, am ersten Septemberwochenende zur gemeinsamen Chorfahrt aufbrechen zu können.

Unser Vorstand und unsere Chorleiterin Karin Grabein hatten sich zuvor ausgiebig kundig gemacht, unter welchen Hygienemaßnahmen eine Chorfahrt machbar wäre. Daher gelang es uns durchweg ganz gut, allen ein gutes Gefühl zu geben. Eine Großzahl Mitsingende hielt an ihrer Anmeldung fest.

Unser Reiseziel, die Jugendherberge Wernigerode warf ihren Ruf voraus, als Musik-Jugendherberge besonders gute Bedingungen für Orchester und Musikgruppen zu bieten. Darin wurden wir nicht enttäuscht! Ein ganzes Musikhaus stand nur unserem Chor zur Verfügung. Wir hatten Probenräume in denen wir gemeinsam proben konnten und diverse Außen- und Innenräume, um aufgeteilt in die einzelnen Stimmgruppen intensiv in Kleingruppen zu üben. Man spürte: alle hatten richtig Lust, wieder zu singen! Wir frischten unser Repertoire auf und studierten einen neuen Song, „Bohemian Rhapsody“, fast vollständig ein. Gänsehaut pur! Die tolle Akustik im Studio nutzten wir gleich, um eine Aufnahme dafür für die Daheimgebliebenen aufzuzeichnen.

Die Jugendherberge hatte uns nicht nur Probenräume sondern auch Schlafräume in großer Zahl zur Verfügung gestellt, sodass wir maximal zu zweit unterkamen. Auf den Boden gezeichnete Laufrichtungen im Haus, insbesondere in den Treppenhäusern und im Speiseraum unterstützen dabei, die Maßnahmen einzuhalten und die Abstände zu ermöglichen. Man hatte sich schnell daran gewöhnt, beim Umhergehen die Masken zu tragen und auch am Buffet wurde es selbstverständlich.

Texte: Andrea Rübsam

Let’s swing!

„Fühlt Ihr den Groove? Nehmt den Takt in die Beine!“ – So oder ähnlich versuchte uns unsere Chorleiterin Karin immer in Stimmung zu versetzen, wenn wir etwas aus unserem Swing-Repertoire in der Probe wiederholten. Ich dachte immer an „Babylon Berlin“, Charleston, Swing und ein unbändiges Lebensgefühl. Also warum nicht mal Swing tanzen zur Weihnachtsfeier?

Anna-Maria und Ralf Bernhard von Swing Dance Leipzig waren sofort von unserer Idee eines gemeinsamen Austausches begeistert: Sie lehren uns den Shim Sham, eine Art „gruppentauglichen“ Reihentanz, und wir singen zur Weihnachtsfeier im Tanzsalon Schleußig.

Am 15. Dezember stieg unsere Weihnachtsparty mit dem Überraschungsauftritt von Swing Dance Leipzig. Obwohl Anna-Maria stark erkältet war, trat sie tapfer an. Mit heiserer Stimme brachte sie und Ralf uns in 90 Minuten die nicht so einfache Schrittfolge bei und war begeistert, wie schnell wir lernten. Ein Chor hat eben ein gewisses Rhythmusgefühl im Blut. Trotz der erforderlichen hohen Konzentration hatten wir viel Spaß. Zum Abschluss gaben uns Anna-Maria und Ralf einen kleinen Einblick in ihr Können. Es war ein Hochgenuss, beiden beim Tanzen zuzusehen, während wir swingende Weihnachtsmusik zum Besten gaben. Beim anschließenden gemeinsamen Essen, Trinken und Plaudern ließen wir die Beine baumeln und die Stimmbänder ruhen und genossen die vielen selbstgemachten Leckereien von unserem Buffet.

Wenige Tage später folgte der Gegenbesuch. Nun waren wir die Überraschungsgäste für die Weihnachtsfeier der Kursteilnehmer des Swing Dance Leipzig. Das Staunen war groß, als wir mit etwa 40 Chormitgliedern den Saal einnahmen und weihnachtliche Kostproben aus unserem Repertoire gaben. Die Damen und Herren ließen sich wiederum nicht lange bitten und schritten zum Tanz unter unserem klingenden Weihnachtsbaum. Es war ein magischer Moment, durch unsere Musik derart mit den Tänzern vereint zu sein.

Was für ein wunderbarer Abschluss unseres letzten Probenabends im ersten ausgehenden Jahrzehnt! Was für ein begeisterndes, dankbares und tanzfreudiges Publikum! Es war eines unserer schönsten Konzerte. Anna-Maria und Ralf, habt nochmals vielen Dank für Eure Kooperationsbereitschaft. Es war uns ein großes Vergnügen! Nun braucht es nur noch ein „Weiß Du noch damals“, und schon haben wir den Groove wieder in uns. Wenn sich das nicht gelohnt hat?

Text: Kerstin Langwagen

Weihnachtssingen im Kupfersaal

Der Kupfersaal lud auch in diesem Jahr wieder zum besinnlichen Markttreiben auf dem alternativen Weihnachtsmarkt. Während junge regionale Kreative alles feil boten, was schön ist, durften wir am 8. Dezember für ein halbes Stündchen für die Musik sorgen.

Vor und nach unserem Auftritt sahen sich alle Chormitglieder in den Räumlichkeiten des Kupfersaales um und erstanden noch fehlende Geschenke oder holten sich Anregungen dafür.

Nach dem üblichen Einsingen backstage, versammelten wir uns alle auf der Bühne. Unter kundiger Anleitung unserer Chorleiterin haben wir unsere Weihnachts– und Winterlieder vorgestellt. Den zahlreichen Zuhörern gefiel unser Programm und so spendeten sie reichlich Applaus. Daher durfte eine Zugabe von uns natürlich nicht fehlen.

Wir hatten wie in den vergangenen Jahren auch viel Freude bei dieser tollen Veranstaltung und freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Text: Wolfgang Wörn

Stadtteilfest Lindenau

Boah, war das heiß am 31. August. Das Pflaster des Lindenauer Marktes drohte gar zu schmelzen. Zugegeben, übertrieben, aber einerseits ist tolles Wetter für Open-Air-Veranstaltungen wie das Stadtteilfest Lindenau natürlich wünschenswert. Andererseits sind zu heiße Temperaturen mit heftiger Sonneneinstahlung auf der Bühne für einen Auftritt weniger ideal. Doch wie einige vergleichbare Situationen in der Vergangenheit, meisterten wir auch diese und fanden unseren Spaß und die Freude am Singen, sobald wir nach ausführlicher Generalprobe und Einsingen am Nachmittag auf die Bühne traten.

Viele Leipziger und deren Freunde kamen nach Lindenau, um ein buntes, aktionsreiches, sportliches und künstlerisches Programm an vielen Ständen von sich präsentierenden gemeinnützigen Vereinen, Stiftungen, öffentlichen Einrichtungen und Kleingewerbe aus dem Stadtteil zu erleben.

Als Teil des Bühnenprogramms, das aus einem Mix aus Musik, Tanz und Theater bestand, boten wir einige Lieder aus unserem Repertoire dar. Auch wenn wir nicht mit voller Sangesstärke dabei waren, sprang unsere Freude am Singen jedes einzelnen der sechs Stücke auf die Zuhörer über, die sichtbar ebenfalls viel Spaß hatten und mitsangen und -tanzten. Aufgrund eines engen Zeitplans des Veranstalters war eine Zugabe nicht mehr drin, dafür haben sich im Anschluss einige Lindenauer und Plagwitzer gemeldet, die sehr gern bei uns mitsingen würden. Und auch in der Spendenbox schlug sich die Begeisterung nieder. Wir danken allen und freuen uns sehr, dass wir mit unserem Gesang so viel Freude bereiten können!

Text: Karen Arnold