Let’s swing!

„Fühlt Ihr den Groove? Nehmt den Takt in die Beine!“ – So oder ähnlich versuchte uns unsere Chorleiterin Karin immer in Stimmung zu versetzen, wenn wir etwas aus unserem Swing-Repertoire in der Probe wiederholten. Ich dachte immer an „Babylon Berlin“, Charleston, Swing und ein unbändiges Lebensgefühl. Also warum nicht mal Swing tanzen zur Weihnachtsfeier?

Anna-Maria und Ralf Bernhard von Swing Dance Leipzig waren sofort von unserer Idee eines gemeinsamen Austausches begeistert: Sie lehren uns den Shim Sham, eine Art „gruppentauglichen“ Reihentanz, und wir singen zur Weihnachtsfeier im Tanzsalon Schleußig.

Am 15. Dezember stieg unsere Weihnachtsparty mit dem Überraschungsauftritt von Swing Dance Leipzig. Obwohl Anna-Maria stark erkältet war, trat sie tapfer an. Mit heiserer Stimme brachte sie und Ralf uns in 90 Minuten die nicht so einfache Schrittfolge bei und war begeistert, wie schnell wir lernten. Ein Chor hat eben ein gewisses Rhythmusgefühl im Blut. Trotz der erforderlichen hohen Konzentration hatten wir viel Spaß. Zum Abschluss gaben uns Anna-Maria und Ralf einen kleinen Einblick in ihr Können. Es war ein Hochgenuss, beiden beim Tanzen zuzusehen, während wir swingende Weihnachtsmusik zum Besten gaben. Beim anschließenden gemeinsamen Essen, Trinken und Plaudern ließen wir die Beine baumeln und die Stimmbänder ruhen und genossen die vielen selbstgemachten Leckereien von unserem Buffet.

Wenige Tage später folgte der Gegenbesuch. Nun waren wir die Überraschungsgäste für die Weihnachtsfeier der Kursteilnehmer des Swing Dance Leipzig. Das Staunen war groß, als wir mit etwa 40 Chormitgliedern den Saal einnahmen und weihnachtliche Kostproben aus unserem Repertoire gaben. Die Damen und Herren ließen sich wiederum nicht lange bitten und schritten zum Tanz unter unserem klingenden Weihnachtsbaum. Es war ein magischer Moment, durch unsere Musik derart mit den Tänzern vereint zu sein.

Was für ein wunderbarer Abschluss unseres letzten Probenabends im ersten ausgehenden Jahrzehnt! Was für ein begeisterndes, dankbares und tanzfreudiges Publikum! Es war eines unserer schönsten Konzerte. Anna-Maria und Ralf, habt nochmals vielen Dank für Eure Kooperationsbereitschaft. Es war uns ein großes Vergnügen! Nun braucht es nur noch ein „Weiß Du noch damals“, und schon haben wir den Groove wieder in uns. Wenn sich das nicht gelohnt hat?

Text: Kerstin Langwagen

Weihnachtssingen im Kupfersaal

Der Kupfersaal lud auch in diesem Jahr wieder zum besinnlichen Markttreiben auf dem alternativen Weihnachtsmarkt. Während junge regionale Kreative alles feil boten, was schön ist, durften wir am 8. Dezember für ein halbes Stündchen für die Musik sorgen.

Vor und nach unserem Auftritt sahen sich alle Chormitglieder in den Räumlichkeiten des Kupfersaales um und erstanden noch fehlende Geschenke oder holten sich Anregungen dafür.

Nach dem üblichen Einsingen backstage, versammelten wir uns alle auf der Bühne. Unter kundiger Anleitung unserer Chorleiterin haben wir unsere Weihnachts– und Winterlieder vorgestellt. Den zahlreichen Zuhörern gefiel unser Programm und so spendeten sie reichlich Applaus. Daher durfte eine Zugabe von uns natürlich nicht fehlen.

Wir hatten wie in den vergangenen Jahren auch viel Freude bei dieser tollen Veranstaltung und freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Text: Wolfgang Wörn

Stadtteilfest Lindenau

Boah, war das heiß am 31. August. Das Pflaster des Lindenauer Marktes drohte gar zu schmelzen. Zugegeben, übertrieben, aber einerseits ist tolles Wetter für Open-Air-Veranstaltungen wie das Stadtteilfest Lindenau natürlich wünschenswert. Andererseits sind zu heiße Temperaturen mit heftiger Sonneneinstahlung auf der Bühne für einen Auftritt weniger ideal. Doch wie einige vergleichbare Situationen in der Vergangenheit, meisterten wir auch diese und fanden unseren Spaß und die Freude am Singen, sobald wir nach ausführlicher Generalprobe und Einsingen am Nachmittag auf die Bühne traten.

Viele Leipziger und deren Freunde kamen nach Lindenau, um ein buntes, aktionsreiches, sportliches und künstlerisches Programm an vielen Ständen von sich präsentierenden gemeinnützigen Vereinen, Stiftungen, öffentlichen Einrichtungen und Kleingewerbe aus dem Stadtteil zu erleben.

Als Teil des Bühnenprogramms, das aus einem Mix aus Musik, Tanz und Theater bestand, boten wir einige Lieder aus unserem Repertoire dar. Auch wenn wir nicht mit voller Sangesstärke dabei waren, sprang unsere Freude am Singen jedes einzelnen der sechs Stücke auf die Zuhörer über, die sichtbar ebenfalls viel Spaß hatten und mitsangen und -tanzten. Aufgrund eines engen Zeitplans des Veranstalters war eine Zugabe nicht mehr drin, dafür haben sich im Anschluss einige Lindenauer und Plagwitzer gemeldet, die sehr gern bei uns mitsingen würden. Und auch in der Spendenbox schlug sich die Begeisterung nieder. Wir danken allen und freuen uns sehr, dass wir mit unserem Gesang so viel Freude bereiten können!

Text: Karen Arnold

Angestaubt? Von wegen! Vereine wie Westklang beleben die Museumsnacht

Wann beginnt eine Museumsnacht? Für uns mit einem intensiven Probennachmittag vor unserem Auftritt im Zeitgeschichtlichen Forum am 11. Mai. Extra viel Zeit nahmen wir uns, alle geplanten Songs noch einmal an- und durchzusingen, bevor es dann auf die Bühne ging, vor den Eingang der Ausstellung „Mein Verein“ in der 3. Etage des Museums.

Denn diesmal traten wir nicht mit unserer Chorleiterin Karin Grabein auf – sie weilt für einige Zeit im Ausland -, sondern wurden von Diana Labrenz angeleitet. Ganz Profi bekam Diana es hin, sich unser Repertoire nach nur zwei Proben mit uns zu Eigen zu machen und sogar einige Passagen in Dynamik und Rhythmus zu überarbeiten. Was bei unseren zwei Kurzkonzerten zur Museumsnacht deutlich zu spüren war – bei Sängern und Zuhörern.

Wir hatten sehr viel Spaß beim Darbieten unseres für diesen besonderen Abend gewählten Repertoires. Und den Zuschauern bzw. Zuhörern schien es auch zu gefallen. Denn wir sahen in fröhliche Gesichter, freuten uns über wippende Füße, über Mitklatschen und den begeisterten Beifall danach. Oder waren das etwa unsere ersten Groupies?

„Mein Verein“ ist der Titel der Ausstellung, die das Zeitgeschichtliche Forum dazu veranlasste, Vereine für die Mitgestaltung des Programms zur Museumsnacht anzufragen. Nach uns sorgte an diesem Abend die SwingConnection-Leipzig e.V. dafür, dass die tolle Stimmung nicht abriss!

Text: Andrea Rübsam; Fotos: Carmen Lutz (Zeitgeschichtliches Forum)

Es klingt und singt im Leipziger Westen

Das Stadtteilzentrum, kurz STZ, der Heilandskirche Leipzig möchte den Kirchenraum öffnen und über die Religion hinaus sich als Ort für Kultur, Veranstaltungen und Austausch für den Stadtteil Plagwitz und die Stadt Leipzig verstehen. Das finden wir prima. Schließlich nutzen wir die Räumlichkeiten seit inzwischen schon über einem Jahr als unseren Ort für Proben und unseren ganz Chor-internen Austausch.

Und damit das weiter so bleiben kann, braucht es Unterstützung, u.a. finanzieller Art. So entstand in der Kirchgemeinde die Idee eines Benefizkonzertes, das als Auftakt der Reihe „Musik im Westen“ ab diesem Jahr in regelmäßiger Folge stattfinden soll.

Wir freuten uns über die Anfrage eines gesanglichen Beitrags und sagten natürlich sofort zu. Neben der Schüler-Flötengruppe (unter der Leitung von Sophie Mischke), den Instrumentalisten Hyun-Jin Sang Cho (Klavier) & Bu-Wan Cho (Klarinette) und dem Vocalensemble Enchore traten wir also am 31. März in der Heilandskirche auf, ein Heimspiel sozusagen mit neuem Repertoire.

Neben den alten Klassikern wie „What a day“ und „We’ve got the swing“ gab es von uns auch die neueren Stücke „Lean on me“, „And so it goes“ und „Du hast n Freund in mir“ zu hören. Höhepunkt für uns aber war unsere „Erstaufführung“ von Coldplay’s „Fix you“ mit Solistinnen (Theresa und Nadine) sowie technischer Verstärkung und den damit verbundenen klanglichen Herausforderungen.

Seit erst drei Monaten probten wir diesen Titel und waren dementsprechend nervös. Das Resultat konnte sich hören lassen. Das spiegelte uns jedenfalls die begeisterte Reaktion des Publikums. Dieser Song sorgte für Gänsehaut und das nicht nur bei uns Sängerinnen und Sängern.

Eine weitere Premiere feierten wir mit einem Experiment: Wir nutzten und bewegten uns diesmal auch mehr im Raum der Kirche. Somit durften Chor und Zuhörer ganz neue Klangerlebnisse erfahren. Auch unsere Männer-Fraktion trat stimmgewaltiger denn je an.

Insgesamt war es uns eine große Freude, zu zeigen, woran wir jeden Donnerstag so arbeiten. Mit jedem Auftritt wachsen die Sicherheit und der Spaß auf der Bühne.

In diesem Sinne fiebern wir schon unserem nächsten Auftritt am 11. Mai im Rahmen der langen Nacht der Museen im Zeitgeschichtlichen Forum entgegen.

Es klingt schon ganz schön im Westen.
Westklang eben.

Text: Marie-Luise Müller; Fotos: Daniel Puchta