Chorfahrt 3: Hochgefühle mit (O-)Ton und (West)Klang

Der Samstagmorgen beginnt mit einem wunderbaren Frühstücksbuffet (feinste Bäckerbrötchen! gekochte Eier!) und der ersten gemeinsamen Probe mit den O-TÖNEN!

Beim Einsingen mischen wir gut durch und es wird klar – die Frankfurter sind genauso aufgeregt und neugierig wie wir. Anfängliche Berührungsängste verfliegen jedoch ganz schnell beim gemeinsamen Hüpfen, Ausschütteln und Rückenklopfen, und als die ersten gemeinsamen (O-)Töne aus über 50 Mündern gleichzeitig den Raum erfüllen und sich zu einem warmen (West-)Klang mischen, ist das Eis gebrochen. Wow, so klingt das also, wenn zwei einzelne sich zu einem gemeinsamen Chor verbinden! Unser Elmar und die Chorleiterin Katja Blumenhain der O-TÖNE wechseln sich ab und wir wagen uns an die gemeinsamen Stücke.

2022-11 WESTKLANG Chorlager in Fulda: O-Töne und Westklang gemeinsam

Zwei völlig unterschiedliche Stimmungen sollen hier transportiert werden – das fröhlich-leichte „When you‘re smiling“ aus dem WESTKLANG-Repertoire steht der getragenen „Hymn of Axciom“ mit bedrohlichen Untertönen der O-TÖNE entgegen. Beide Chorleiter schaffen es, neue Feinheiten aus den Stücken und uns herauszukitzeln, es herrscht eine konzentrierte und produktive Atmosphäre. Es macht Spaß zu hören und zu sehen, wie die Stücke in so kurzer Zeit und mit stimmlicher Erweiterung plötzlich noch runder klingen und der ein oder andere „Aha, da wollen wir hin!“-Moment in den Augen der Singenden aufblitzt.

Ganz nebenbei bringen uns die Frankfurter noch einen Jazzkanon aus ihrem Repertoire bei – toll, wenn man gleich ein neues Stück im Gepäck mit nach Hause nehmen kann. Unterbrochen durch eine erneut kulinarisch hochwertige Mittagspause mit inzwischen ganz selbstverständlich chorübergreifenden Gesprächen und kurzem Spaziergang geht es in die Nachmittagsproben.

2022-11 WESTKLANG Chorlager in Fulda: Im Rahmen des Möglichen

Wir widmen uns dem „Bohemian Rhapsody“ – einem Stück, das uns WESTKLÄNGE schon lange begeistert, aber auch herausfordert. Diese Herausforderung nehmen wir so motiviert an, dass die im Gebäude verteilten Stimmgruppen beim zufälligen Zusammentreffen im Treppenhaus schonmal ohne Chorleiter spontan gemeinsam intonieren – little high, little low, aber mit dem Ausblick auf thunderbolts and lightning mit ein paar weiteren Proben. Das wird super!

2022-11 WESTKLANG Chorlager in Fulda: Große Liebe

Der Nachmittag vergeht wie im Fluge und während Vorstände und Chorleitungen nach dem Abendessen noch ein Planungstreffen zu absolvieren haben, darf das Fußvolk schonmal in den Feierabend starten. Nach Vorglühen an der Jugendherbergs-Bar finden sich nach und nach alle im Partyraum ein, wo das Discolicht längst den Takt angibt. Es wird getanzt, gelacht, gequatscht und angestoßen – dass es sich hier um zwei Chöre handelt, die sich erst 24 Stunden vorher zum ersten Mal begegnet sind, man würde es von außen nicht erkennen. Mit Elmar an der Loop-Station haben wir sogar unseren ganz persönlichen DJ am Start!

Text: Marie Eisenlöffel; Fotos: Marie-Luise Wittwar

Chorfahrt 2: Ohrwurm und Discokugel

Angekommen in Fulda wird die Jugendherberge in Beschlag genommen. Die Zimmerverteilung läuft reibungslos dank minutiöser Vorbereitung durch den Vorstand, außerdem sind wir inzwischen Chorfahrt-Profis. Danach wird das Buffet gestürmt, eine lange Reise macht hungrig.

Das Fazit nach der 1. Mahlzeit – um‘s leibliche Wohl müssen wir uns am Wochenende keine Sorgen machen, wir werden bestens verpflegt.

2022-11 WESTKLANG Chorlager in Fulda: Ein Herz für Westklang

2022-11 WESTKLANG Chorlager in Fulda: Ein Probenraum für Westklang

Gut gestärkt geht es in die 1. WESTKLANG-Probe des Wochenendes. Wir starten mit dem Elmar-Wohfühlprogramm – Massagekreis und „3 Fakten, die keiner über mich wusste“ als Ratespiel zum Kennenlernen. Elmar teilt seinen Ohrwurm mit uns und plötzlich sehen alle schnipsend und mit dem neuesten Song von Peter Fox auf den Lippen die „Zukunft pink“- zuversichtlicher kann ein Start ins gemeinsame Wochenende kaum verlaufen.

2022-11 WESTKLANG Chorlager in Fulda: Ein Elmar für Westklang

Eine kleine Feinschliff-Runde „When you‘re smiling“ in Vorbereitung auf die samstägliche gemeinsame Probe mit den O-TÖNEN und dann kann der noch entspanntere Teil des Abends beginnen.

2022-11 WESTKLANG Chorlager in Fulda: Party

Discokugel und Spotify-Playlist bilden den Rahmen; Getränke und Knabbereien werden entweder aus Rucksäcken gezaubert oder können an der wunderbar ausgestatteten Bar der Jugendherberge günstig erworben werden. Vereinzelte O-TÖNE trauen sich auch schon zu uns, spätestens bei Michael Jackson ist die Durchmischung durch Tanzen geglückt. Auch wenn nach Anfrage einiger andere Gäste der Jugendherberge die Lautstärke von Musik und Mensch merklich gedrosselt werden muss, bleibt die Stimmung ausgelassen. Spannung halten trotz piano und ohne abzusinken– beim Feiern kriegen wir das schonmal ganz gut hin ;-]

Text: Marie Eisenlöffel; Fotos: Marie-Luise Wittwar

Sofa und Buch gegen Chorfahrt und Noten getauscht – sehr gute Entscheidung!

Freitagnachmittag im November, frösteliges Nieselwetter. Ab nach Hause, aufs Sofa, Kakao trinken und ein Buch lesen? Nicht mit WESTKLANG! Wir haben andere Pläne – Fulda ruft, unser Frankfurter Partnerchor „O-TÖNE“, der sich zeitgleich mit uns aus der entgegengesetzten Himmelsrichtung in Bewegung setzt, ruft noch lauter. Und was rufen sie alle? Könnt ihr es hören?

Jawohl, endlich wieder CHORFAHRT!

Ein Wochenende gefüllt mit intensiver Probenarbeit, aber auch gemeinsamen Warm-ups, Kennenlernspielen, entspannten Mahlzeiten in geselliger Runde und abendlicher Ausgelassenheit liegt vor uns. Die Messenger-Gruppe meldet sich minütlich zu Wort – letzte organisatorische Fragen werden geklärt, aber vor allem Fotos geteilt von fröhlichen Reisegruppen, #westklanggoeswest.

2022-11 WESTKLANG Chorfahrt nach Fulda: And so it goes!

2022-11 WESTKLANG Chorfahrt nach Fulda: What a Day!

Die Gespräche drehen sich vor allem um eins – die anstehende erste Begegnung mit unserem Partnerchor O-TÖNE aus Frankfurt! Werden wir uns sympathisch sein, stimmlich harmonieren, an ihr gesangliches Niveau heranreichen? Werden wir uns bei den gemeinsamen Proben auf die „andere Chorleiterin“ einstellen können? Sind wir gut genug vorbereitet?

Das Ziel des Wochenendes ist klar – zusammenwachsen wollen wir, für unser Doppel-Konzert am 18. März 2023 in der Frankfurter Brotfabrik. Ein gemeinsames Stück aus dem Repertoire der Frankfurter, ein gemeinsames Stück aus unserem Fundus. Vielleicht erarbeiten wir sogar noch ein weiteres Stück an diesem Wochenende? Die Motivation ist riesig und die Spannung steigt!

Text: Marie Eisenlöffel; Fotos: Marie-Luise Wittwar

In the Bleak Midwinter

Es ist ein Freitag im Januar „in the bleak midwinter, frosty wind made moan“*. Bei Schneegestöber starten wir in unser Chorlagerwochenende und fahren in die Jugendherberge nach Windischleuba. Während es bei der Ankunft draußen schon dunkelt, werden wir sofort vom Charme des Schlosses gefangen genommen. Das Originalinterieur aus verschiedenen Epochen des Bestehens der ursprünglich aus dem 10. Jahrhundert stammenden Burganlage schafft eine angenehme Atmosphäre. Es stehen uns mehrere Übungsräume zur Verfügung, die es uns ermöglichen, auch in den einzelnen Stimmgruppen proben zu können.

Zwei Neueinstudierungen stehen auf dem Programm. Während uns „In the Garden“ in den schwül-heißen Dschungel entführte und wir mit unseren Stimmen zu einem rhythmischen Raunen und Flüstern des Urwaldes mit seinen wilden Tieren verschmolzen, berührte uns die Coverversion von „Fix you“ (Coldplay) auf ganz andere Weise tief in der ihr zugrunde liegenden Intonation von Schmerz und Verletzung, aber auch von Hoffnung.

Von dieser emotionalen Gegensätzlichkeit gemeinschaftlich ergriffen fiel es auch unseren vielen Neumitgliedern leicht – mittlerweile sind wir auf 65 Sänger und Sängerinnen angewachsen – sich zugehörig und willkommen zu fühlen. Denn, wie immer bei unseren Chorfahrten, haben die einzelnen Stimmgruppen über das Wochenende hin eine musikalische Aufgabe zu erfüllen, deren Ergebnis den Höhepunkt einer jeden Chorfahrt darstellt. Und es ist immer wieder spannend zu erleben, wieviel Kreativität in uns allen steckt, wenn es zum Beispiel gilt, alte Volkslieder neu zu vertonen.

Gut und reichlich vom Team der Jugendherberge versorgt und so der Arbeit des Alltäglichen entledigt, konnten wir unter der motivierenden und professionellen Leitung unserer Chorleiterin, Karin Grabein, an diesem Wochenende die Grundlagen für diese beiden neuen Arrangements legen, die nun in unseren kommenden wöchentlichen Proben vervollkommnet werden müssen.

Während am Freitag noch „Snow had fallen, snow on snow“ schien es am Sonntag „long ago“, denn bei unserer Abfahrt war der Schnee verschwunden; wir jedoch um viele schöne Erinnerungen in diesem „bleak Midwinter“ 2019 bereichert.

* „In the Bleak Midwinter“ (Text: Christina Georgina Rossetti (1830-1894; Vertonung: Gustav Holst (1875-1934), Bestandteil unseres Repertoires.

Text: Kerstin Langwagen

Dessau klingt, weil Westklang singt

Westklang war wieder auf Tournee! Für unseren noch recht jungen Chor heißt das: ein Wochenende intensives Probenlager mit abschließendem Auftritt vor spontanem Publikum, sei es auf einem Dorffest wie in Oberau bei Meißen im letzten Herbst oder wie dieses Jahr vor dem Team der Unterkunft, in der wir zu Gast waren.

Unsere zweite Chorfahrt Ende August führte uns diesmal nach Dessau in die schöne Jugendherberge in unmittelbarer Nachbarschaft der Bauhaus-Meisterhäuser. Chorwochenenden haben immer etwas von Klassenfahrten – Doppelstockbetten, Gemeinschaftsbäder, Anstehen in der Essenschlange – und natürlich schnattern, lachen, Spiele spielen usw.

Vor allem aber sind wir zum Singen nach Dessau gefahren, und das haben wir auch ausgiebig getan – von morgens bis abends, drinnen und draußen, im Stehen, Sitzen und Liegen, sodass unsere Konzentration und Ausdauer mächtig herausgefordert waren. Und dass nicht alle Dessauer die Musik in der Luft förmlich spüren konnten, wenn wir im Jugendherbergsgarten geträllert haben, war allein dem geschuldet, dass die Jugendherberge etwas am Rande der Stadt liegt.

Faszinierend zu sehen, dass aus einer Melodie, die wir erst zusammen auf der Wiese gesummt haben (hmm, hmm, hmm, hmm….), am Ende ein fast vollständig einstudierter Song werden kann („Lean on me“ von Bill Withers) – so etwas geht nur beim Chorwochenende, die wöchentlichen Abendproben sind immer viel zu kurz und zu schnell vorbei (findet vor allem unsere Chorleiterin Karin ;)).

Vergnügt und beschwingt fuhren wir nach einem intensiven Wochenende nach Hause – die einen per Bahn, die anderen per Pkw und einige auch mit dem Fahrrad – aber ganz sicher alle mit den einstudierten Songs auf den Lippen oder zumindest im Kopf. „Du hast ‘n Freund in mir“, Dessau!

Text: Antje Zettler; Fotos: Michael Gebauer, Heidemarie Rudolph