Eine Jubiläumsfeier mit allem Tamtam sollte es werden und zugleich der Anfang einer wunderbaren Geschichte/Reihe: Westklang lädt ein – Chöre aus Leipzigs Partnerstädten, die musikalisch und auch sonst zu uns passen.
Zum Auftakt waren an diesem sonnigen September-Samstag die O-Töne zu Gast, ein Jazzchor aus Frankfurt am Main, mit dem wir im Frühling bereits ein zauberhaftes Konzert in der Frankfurter Brotfabrik bestreiten durften.
Nicht verschwiegen sei, dass unser erstes richtiges großes, eigenes Konzert in der Heimat ein ziemlicher Kraftakt war mit Haare raufen und Nerven verlieren, Ideen spinnen und wieder verwerfen, Locations finden und dann doch eine andere buchen – für unser Jubiläumskonzert hatten alle Arbeitsgruppen ihr Bestes gegeben: AG Technik ließ die Scheinwerfer in der Alten Handelsbörse für Westklang und Gäste erstrahlen und die Fotografin uns im besten Licht erscheinen. Andere kümmerten sich um Knete und Publicity, AG Orga sorgte für Brezn und Bananen, Gummibärchen und Sekt – und so wirkten zu Probe und Einsingen die meisten entspannt und voller Vorfreude, Nagellacke in wirklich allen Nuancen aus blau und türkis kreisten reihum und konnten auch die Bässe entzücken.
Und dann wurde es spannend: Soundcheck, Nervennahrung, Warten.. die letzten Karten an der Abendkasse waren wie erhofft heiß begehrt, der altehrwürdige Saal füllte sich und nun schlich sich doch ein wenig Aufregung unter die Stars und Sternchen.
Mit einem gemeinsamen Kanon liefen wir ein und schubsten damit unsere Gäste, die O-Töne, vor vollem Haus auf die Bühne. Und das Leipziger Publikum ging sofort mit und beglückte alle von Beginn an mit begeistertem Applaus. Die Frankfurter wirkten mit ihrem neuen jungen Chorleiter, der in dieser Rolle auf unserer Bühne gar seine Premiere feierte, befreit und gelöst. In kleinerer Besetzung und mit Piano, tollen Solostimmen und präzisem und zugleich beschwingten Gesang beeindruckten sie!
Nach der Pause endlich: Wir sind dran! Hallo Fans, wir sind Westklang! Und das fühlten in diesem Moment beim Auftakt mit unserer selbst entwickelten Chorhymne wirklich alle 🙂
Fokussiert, energiegeladen und euphorisch gestalteten wir unser Programm aus eingespielten Klassikern und aufregenden Premieren: Melancholisch und ganz dem italienischen Charme ergeben verbrachten wir Una Notte a Napoli, was sich als neues Lieblingslied in die Herzen vieler Westklänge geschlichen hat. Mit Elmars Beatbox-Begleitung luden wir in den Leipziger Urwald ein und groovten erstmals vor Publikum durch The Garden – Bobby McFerrin wäre erblasst. Verschiedene Solistinnen brillierten und dank Beatbox-Elmar fühlte sich selbst der Zappelsong Keep Moving so leicht an wie nie.
Zwischendurch rührende Dankesworte, Erinnerungen und Würdigung – für Chorgründerin Karin ebenso wie für Diana, die seit nunmehr anderthalb Jahren als Chorleiterin neue Impulse setzt und nicht müde wird, sich mit Freuden wie Macken unseres stimmgewaltigen und meinungsfreudigen Ensembles auseinanderzusetzen. Blumen schließlich auch für den weltbesten Vorstand, ohne den dieses Konzert wie so vieles andere nicht möglich gewesen wäre.
Höhepunkt, wie konnte es anders sein, das musikalische Epos Bohemian Rhapsody. Wir kreischten, litten, kämpften und – is this just Fantasy? – der Saal tobte. Danke Fans, das war großartig!
Zwei gemeinsame Songs mit den O-Tönen und ein finales Fotoshooting rundeten das Programm ab, geschafft!
Während Fans und Anhänge in die Nacht entlassen wurden, stieg für die Chöre die fette Sause im Krystallpalast:
Feiern – das Konzert, unseren Chor und uns als Gemeinschaft, die so viel Tolles, Verrücktes, Gutes miteinander erlebt hat. Gemeinsam mit den O-Tönen tanzten wir uns von Song zu Song, quatschten von Cocktail zu Bier und wieder zurück.
Die Vielfalt ist’s, die uns ausmacht und so schlürften manche besinnlich an ihrem Mojito, während andere ganz Rampensau waren. Kaum zu beschreiben, wie einträchtig, wild und ekstatisch schließlich alle once again zu Freddy Mercury sangen und sprangen.. wow, so schön kann Städtepartnerschaft sein!
Freut Euch mit uns auf Mai, wenn wir zum gemeinsamen Konzert mit Jazzpirine Effervescent aus Lyon laden!
Text: Conny Donath