830 Kilometer von Leipzig entfernt, 11 Stunden Hinfahrt und 12 Stunden Rückfahrt, je ein Zwischenstopp in Baden-Baden und Karlsruhe … und dazwischen: Eine unfassbar schöne Zeit in Lyon.
Bereits bei der Ankunft am Bahnhof in Lyon wurde klar, unser Städtepartnerschafts-Chor hat sich ordentlich ins Zeug gelegt. Wir wurden mit Plakaten und Fähnchen begrüßt und direkt in unser Hotel gebracht.
Unsere beiden Tage in Lyon vergingen wie im Flug, fühlten sich gleichzeitig aufgrund der vielen Erlebnisse und Eindrücke viel länger an. Wir wurden im wunderschönen Rathaus von Lyon empfangen, erhielten je nach Wunsch Stadtführungen von Jazzpirine zu verschiedenen Aussichtspunkten und Stadtvierteln, dem botanischen Garten, Museen und zur Lyoner Gastronomie.
À propos Gastronomie: Ein Highlight der Reise war das Buffet, das Jazzpirine auf die Beine stellte. Für uns zauberten sie als Überraschung nach unserer Generalprobe eine unglaubliche Anzahl an Quiches, Broten, Dips, Käse, Tartes, Gebäck, Kuchen, Obst und Gemüse, Weinen, Säften und vielem vielem mehr auf drei riesige Tische.
Am letzten Nachmittag stimmten wir uns auf verschiedene Arten und Weisen auf das Konzert ein: Manche versuchten über einen Zeitslot Zugang zum streng limitierten Hotel-Föhn zu ergattern, andere hatten mit den Straßenbahnausfällen aufgrund des Marathons zu kämpfen. Nach einem kleinen Fotoshooting zwischen dem Fluss Rhône und dem Radweg war es dann schließlich so weit: Zeit für den Soundcheck und das anschließende Konzert. Jazzpirine sang das ein oder andere Liebeslied, wir sangen unter anderem von Gärten, einer Nacht in Napoli und Blumen. Wie beim gemeinsamen Konzert in Leipzig hatten wir auch ein paar gemeinsame Stücke im Repertoire.
Erneut hatte sich Jazzpirine selbst übertroffen und erneut ein riesiges und wunderschönes Buffet zusammengestellt. Wir ließen den letzten Abend in einer nahegelegenen Bar ausklingen, schmetterten ohne Rücksicht auf Verluste Songs mit und wer wollte, kam danach noch mit auf eines der Partyboote.
Am nächsten Morgen war es soweit: Zuerst das musikalische au revoir mit frei stehendem Klavier in der Bahnhofshalle, dann das persönliche au revoir mit vielen Umarmungen, à-bientôt-Versicherungen und der ein oder anderen Träne.
Winkend und ausgestattet mit Reisesnacks, mit denen wir ohne Probleme das nicht vorhandene Bordbistro des IC hätten ersetzen können, machten wir uns zurück auf den Weg nach Leipzig.
Finanziell unterstützt wird unser Projekt „Westklang lädt ein“ vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds und wir bedanken uns für die Ermöglichung dieser tollen Erfahrung. Der Sächsische Musikrat hat uns darüber hinaus die nachhaltige Fahrt mit der Bahn ermöglicht. Solche Projekte wären nicht möglich ohne diese wichtigen finanziellen Hilfen. Vielen, Vielen Dank.
Das allergrößte Dankeschön geht an Jazzpirine Effervescent, den wohl herzlichsten und kulinarisch hochklassigsten Chor Frankreichs. Mit ihrer wundervollen Art haben sie uns eine Chorreise ermöglicht, die wir, Pralinés knabbernd und in Wehmut schwelgend, nie vergessen werden.
À bientôt!
Text und Fotos: Verena Meyer